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Geschichte der Orgel


Über die ursprüngliche Orgel der 1909 erbauten und im Krieg schwer beschädigten St. Heinrich Kirche ist nicht viel mehr bekannt als dieses historische Foto.

Bild "Die Orgel in St. Heinrich:Orgel_historisch_kleiner.png"

Die Orgel der Nachkriegszeit wurde vom damaligen Organisten Bruno Bludau unter Beratung und Hilfe des Orgelbauers Eberhard Tolle in den Jahren 1968-1973 fertiggestellt.

Herr Bludau trug dazu mit viel Einsatz und vielen Arbeitsstunden Orgelregister aus sogenannten „Abbruch-Orgeln“ aus verschiedenen Regionen Deutschlands und verschiedener Hersteller (Marcussen, Laukhuff, Walker, Sauer, Furthwängler u. Hammer, Führer, u.a.) zusammen und verband sie mit Registern und technischem Material der alten St. Heinrich Orgel. Komplettiert wurde das Projekt durch Neuteile und Register der Fa. Tolle (u.a. Rückpositiv).
Die nun 3-manualige Orgel mit elektro-pneumatischer Traktur war die zu der Zeit größte Kirchenorgel in Kiel mit 48 Registern. Ein „Patchwork“- Instrument mit teilweise in Norddeutschland seltenen, wertvollen und mit minderwertigen Registern.

Diese Orgel konnte in ihrer Größe durchaus beeindrucken, zeigte aber ihre großen Schwächen im Alltäglichen, insbesondere bei der Begleitung des Gemeindegesangs. Die tiefen, den Orgel-Klang tragenden Register waren zu mumpfig und unpräzise, die Mittellage zu dünn ausgebaut, bzw. fehlte teilweise! Die hohen Register waren
zu eng und obertonreich und mischten sich klanglich schlecht mit den tieferen Registern. Das feine differen-
zierte Spiel war mit ihr eigentlich nicht möglich.
Der zusammengebastelte Spieltisch war mit seinen vielen kleinen Druckknöpfen und Hebelchen unübersichtlich und machte es ortsfremden Organisten unmöglich, ohne Einweisung die Orgel spielen zu können.

Aus diesen Gründen gab es schon seit Ende der 1980er Jahre immer konkrete Gedanken seitens der Gemeinde, die Orgel umbauen oder neu bauen zu lassen. Als nun nach 40 Jahren Dienstzeit Schimmel an der Orgel festgestellt wurde und viel problematischer, der technische Zustand der gesamten Elektrik äußerst prekär und nicht mehr verkehrssicher war, traf der Kirchenvorstand 2012 die Entscheidung für die Sanierung und den damit verbundenen Umbau der Orgel.

(Michael Kallabis, Kirchenmusiker, St. Heinrich)